Igal ist der bedeutendste Ort im äußeren Somogy. Seine herausragende Rolle reicht bis ins Mittelalter zurück. Der Ortsname wird das erste Mal 1193 erwähnt, in einem an den Johanniterorden gerichteten Brief, aber es ist ganz sicher, dass der Ort auch schon vorher bewohnt war. 1211 wird Igal in einer Urkunde als Villa aufgeführt. 1272 wird es schon als Dorf bezeichnet, das der Palatinus den Nonnen der Margareteninsel in Budapest schenkte.
Nach weiteren zweihundert Jahren wurde die Siedlung schon als Marktflecken in den Chroniken erwähnt, obwohl damals die Abhängigkeit vom Grundherren noch bestand. Danach, unter der Herrschaft von König Mátyás erhielt Igal den Adelsbrief und die Genehmigung, jährlich vier landesweite Märkte abzuhalten. In der zweiten Hälfte des XVI. Jahrhunderts wurde der Ort von den Türken erobert. Als Schutz errichtete man 1632-1633 eine verstärkte Pfahlburg.
In den Aufzeichnungen des Palatinus von Eszterházy 1687 wird erwähnt, dass es kürzlich gelungen ist, den Marktflecken zurückzuerobern. Die Türken jedoch hatten sichtbare Spuren hinterlassen: Die Einwohnerzahl war zurückgegangen und die Entwicklung stagnierte. Damals erhielt Igal den Rang einer Heiduckenstadt, denn die Männer des Marktfleckens spielten im Befreiungskampf eine große Rolle. Auf dem Wappen ist ein gepanzerter Arm, der eine Flagge hält, zu sehen, was auf die Heiducken hinweist. Nach der Herrschaft der Türken gelang diese Region in den Besitz der Familie Batthány. Nachdem die Familie in Ungnade gefallen war, wurde dieser Besitz jedoch vom königlichen Schatzverwalter gepfändet. Später gelangte er in das Eigentum der Familie Berger und dem Bistum von Veszprém.
Die Geschichte Igals weist im Freiheitskampf von Rákoczi auch ein trauriges Kapitel auf: Der General Vak Bottyán erlitt während der Verfolgung der kaiserlichen Truppen eine schwere Niederlage. Während der blutigen Schlacht fielen viele Bürger, und auch die Siedlung erlitt schwere Schäden. Unter anderem brannte die damalige Kirche, der Vorläufer der jetzigen im Jahre 1331 errichteten Kirche ab. Die Überlebenden begruben die Toten in einem gemeinsamen Grab, auf das die Ruinen zu einem Hügel aufgetürmt, der dann als Kalvarienberg gestaltet wurde.
Nach dem Befreiungskampf begann eine schwunghafte Entwicklung, obwohl Igal nicht von Schicksalsschlägen verschont blieb: Durch die Choleraseuche 1856 verringerte sich die Einwohnerzahl um ein Zehntel. Später erhöhte sie sich wieder, und auch die gewerblichen Einrichtung vermehrten sich. Anfang des XX. Jahrhunderts wurde Igal von einer Auswanderungswelle erfasst. Im ersten Jahrzehnt begaben sich mehrere Dutzend nach Übersee, um ihr Glück zu finden. Mehrere dieser Ausgewanderten boten später den Daheimgebliebenen Hilfe an. Zwischen den beiden Weltkriegen hatte die Gemeinde viele Handwerker und einen lebhaften Handel. Die abgehaltenen Tiermärkte zogen von weither die Besucher an.
In der Chronik des XX. Jahrhunderts gab es für Igal ein bis heute noch bestimmendes Ereignis, als in den vierziger Jahren die Suche nach Erdöl begann: Damals stieß man auf das 81 Grad heiße, bewiesenermaßen heilkräftige Thermalwasser. Daraufhin wurde in den 60-er Jahren ein Bad gebaut, was einen bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung von Igal hatte: Jährlich suchten Hunderttausende das Bad auf. Der Tourismus gab den Einwohnern auch Arbeit, da sich viele Einwohner als Gastgeber beschäftigen und Unterkünfte anboten.
Um das Bad herum entstand ein schönes Feriengebiet mit freundlich aussehenden und komfortablen Gasthäusern. Diese erfreuen sich auch der Nachfrage bei Ausländern, und besonders in deutschen Kreisen sind die Immobilien in Igal beliebt. Von Jahr zu Jahr erhöht sich die Anzahl der immer wieder hierher kommenden Gäste. Meistens reisen ältere Menschen hierher, denn die Großgemeinde ist wegen ihres Heilbades und ihrer Ruhe weithin berühmt. Der Anblick der Gemeinde spiegelt auch ihre Entwicklung wider: Straßen mit Blumenrabatten, schöne Häuser und Sauberkeit. Das Kurbad Igal hat – ohne Übertreibung – auf die Zukunft der ganzen Kleinregion einen bestimmenden Einfluss, denn aus den hunderttausend Gästen profitieren auch die Ortschaften der Umgebung.
Am 1.Juli 2009 wurde Igal von dem früheren Staatspräsidenten László Sólyom zur Stadt erhoben, so wurde aus der von ihrem Heilbad bekannter Gemeinde die 16. Stadt des Komitat Somogy. Früher als Marktfleck, und bis 1950 als Bezirksstadt hat Igal eine große Rolle gespielt, mit dem neu erworbenen Stadt-Titel wird sie hoffentlich eine noch richtungsweisendere Aufgabe in dem Leben des Komitats übernehmen.